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Roland Knecht
Nach frühzeitigem, spontanem Rückzug aus den allzu starren Normen des Gymnasiums an der zürcherischen Kantonsschule Freudenberg machte Roland Knecht seine ersten Erfahrungen mit der „bildenden Kunst“ als Fünfzehnjähriger anfangs der 80-er Jahre, als er sich seinen Studienaufenthalt durch Portrait-Malerei auf den Strassen Barcelonas mitfinanzierte. Die handwerklichen Fähigkeiten vertiefte er anschliessend erst als selbständiger Grafiker, dann als Inhaber einer Werbeagentur.
Die Malweise seiner Werke ist mittlerweile jedoch weniger schnittgenaues, buntes Abbilden, denn strukturiertes Gestalten in kontrastreichen Sepia-Nuancen und das grosszügige Pendeln zwischen schwarz und weiss. Als Formgeber ist er begeistert von Licht und Schatten, vom Moment einer Begegnung und ganz speziell von der Aussage eines Gesichts. Es erstaunt daher nicht, in seinen Kompositionen bis heute hauptsächlich Portraits zu finden.
Den Ausdruck des Menschen darzustellen, den „Augenblick“ festzuhalten, das ist seine grosse Faszination und der zentrale Bildinhalt seiner Arbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Namen das Gesicht trägt, sondern vielmehr der Ausdruck den es preisgibt.
Der grosse Fundus an s/w-Familienfotografien der 30-er bis 50-er Jahre sowie eine umfangreiche Sammlung von Vinyl-Schallplatten dienen ihm zudem als Zeitdokument und Vorlage einer für ihn faszinierenden Epoche geprägt von ausdruckstarker Musik und eleganter Gesinnung. Jazz- und Blues-Interpreten begleiten ihn darum meistens während der Malerei und finden sich häufig wieder als Bildnisse, gemalt in kontrastreichen Grautönen.
Die Fotografie, oft vor Malbeginn in der Struktur verändert, dient ihm als Ausgangspunkt, die transformative Handskizze auf die meist grossformatigen Leinwände als Bestätigung der Erwartung. Der eigentliche Malprozess, meist mit grobem Pinsel, oft nur mit dem Spachtel ausgeführt, vervollständigt die romantische Bildvorstellung und damit der angestrebte Ausdruck des Moments.
Das während der vergangenen Jahre erfahrene, immer grösser werdende Interesse an seinen Bildern veranlasste Roland Knecht nun, den Schritt in die Öffentlichkeit zu machen und seine „Ansichten“ mit weiteren Betrachtern zu teilen.